arztpraxen 843 angebote kostenvoranschlag DenPhaMedAngebote, Kostenvoranschläge und Rechnungen

Worauf Ärzte und Ärztinnen bei der Auftragsvergabe achten sollten

Wer Angebote einholt und Aufträge verteilt – beispielsweise für eine Hygienesanierung oder die Erneuerung der Elektrik – sollte einige wichtige Gesichtspunkte beachten. Insbesondere wenn unerwartete Kostensteigerungen vermieden werden sollen, ist eine sorgfältige Prüfung von Kostenvoranschlägen und Angeboten unabdingbar. Wir wollen Ihnen hier einige Hinweise geben, wie Sie die Kostenentwicklung für Ihr Vorhaben unter Kontrolle halten.

Der Kostenvoranschlag (KVA)

In einem Kostenvoranschlag gibt der Handwerker oder Dienstleister eine fachlich begründete Abschätzung des finanziellen Aufwandes für einen Auftrag ab.

arztpraxen 843 angebote kostenvoranschlaege kva DenPhaMedZentrale Gesichtspunkte sind bei der Aufwandsabschätzung die für das Werk nötigen Arbeitsschritte, die möglichst konkret und detailliert aufgelisteten Materialkosten und der Zeitaufwand.

Weiterhin sollten die Lohnkosten möglichst genau aufgeführt werden. Zudem kommen meist noch Fahrtkosten, diese können entweder kilometergenau oder pauschaliert in einen Voranschlag aufgenommen werden.

Kurz zusammengefasst: Von einem Kostenvoranschlag wird erwartet, dass er eine detaillierte Auflistung aller Posten und der dazugehörigen Preise enthält. Nicht zuletzt sollte es klare zeitliche Angaben geben. Sprich: Es sollte eindeutig festgehalten werden, wann die Arbeiten abgeschlossen sein sollen.

Üblicherweise sind die Preisangaben in einem Kostenvoranschlag nicht bindend.

arztpraxen 843 angebote kostenvoranschlaege prozent DenPhaMedEine Steigerung von zehn bis zwanzig Prozent gelten als üblich und auch zulässig. Allerdings gibt es den sogenannten „garantierten Kostenvoranschlag“. Hier sind die Preisangaben verbindlich. Deshalb sollte immer geklärt sein, um welchen der beiden Kostenvoranschlagstypen es sich handelt.

Die Erstellung eines Voranschlags ist für den potenziellen Kunden in aller Regel kostenlos. Es kann allerdings sein, dass bei einem sehr komplexen Projekt der Handwerker oder Dienstleister auf einer Vergütung besteht, falls es nicht zu einer Einigung kommt. Die Vergütung eines Kostenvoranschlags muss aber vorher mit dem Kunden besprochen worden sein.

Bei Verträgen mit einem Endverbraucher gilt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), sofern keine besonderen vertraglichen Regelungen getroffen wurden. Von besonderer Bedeutung sind hier die Paragrafen 631, 632 und 650. Gelegentlich berufen sich Handwerker auf die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), diese gelten dann als allgemeine Geschäftsbedingung.

Da erfahrungsgemäß besonders häufig um den Preis gestritten wird, ist zu überlegen, ob man nicht einen festen Pauschalpreis mit dem Handwerker oder Dienstleister ausmacht. Bei einem solchen Vorgehen, sollten die zu erbringenden Leistungen genau festgelegt werden. Grundsätzlich gilt, dass die Vertragspartner immer genau klären, welche Leistungen zu welchen Bedingungen erbracht werden müssen. Allein diese Festlegung kann schon sehr viel Ärger vermeiden helfen. Sind mehrere Gewerke in die Arbeiten involviert, sollten auch verbindliche Fristen vereinbart werden, damit der Zeitplan des Projekts möglichst nicht durcheinander geworfen wird.

Das Angebot

Anders als beim Kostenvoranschlag ist der Preis in einem Angebot verbindlich. Allerdings sind zwei unterschiedliche Arten der Preisangaben in einem Angebot geläufig.

arztpraxen 843 angebote kostenvoranschlaege verbindlich DenPhaMedMöglich ist die Angabe eines Gesamtpreises ohne einzelne Arbeitsschritte, Materialkosten etc. aufzuführen. Andere Handwerker und Dienstleister führen die einzelnen Kostenposten auf, ohne diese aber zu bepreisen. Grundsätzlich gilt: je konkreter, desto besser. Denn bei genauen Angaben lassen etwaige Plausibilitätsmängel eher erkennen. Treten im Lauf der Arbeiten Probleme auf, die nicht zu erwarten waren und die die Arbeiten verteuern, muss der Auftraggeber umgehend informiert werden.

In jedem Fall sollte auf einem schriftlichen Angebot bestanden werden, da dies mehr Sicherheit gewährt als ein mündliches. Die schriftliche Fixierung eines Angebots ist üblicherweise kostenlos, allerdings kann bei großem Aufwand eine Vergütung, für den Fall, dass das Angebot nicht angenommen wird, gefordert werden. Dies muss aber mit dem Kunden vorab geklärt worden sein, ansonsten ist eine Vergütung des Angebots gegenstandslos. Auch die Annahme des Angebots sollte schriftlich fixiert werden, damit die Preise, die im Angebot angegeben sind, tatsächlich festgeschrieben sind. Den rechtlichen Rahmen bildet auch hier das Bürgerliche Gesetzbuch (Paragrafen 145 bis 150).

Die Rechnung

arztpraxen 843 angebote kostenvoranschlaege rechnung DenPhaMedDie Rechnung sollte mindestens die folgenden Angaben enthalten:

  • Vollständiger Name des Handwerkers bzw. des Betriebs
  • Korrekte Anschrift
  • Steueridentifikationsnummer
  • Rechnungsdatum
  • Rechnungsnummer
  • Genaue Zeitangabe
  • Eine möglichst konkrete Beschreibung der Dienstleistungen
    • V.a. Art und Umfang der Leistung
    • Genaue Bezeichnung und Menge des verarbeiteten Materials
  • Rechnungssummen für die erbrachten Leistungen und das Material
  • Angabe der Steuersätze

Sollten Kunden eine unvollständige oder unklare Rechnung erhalten, haben sie das Recht eine nachvollziehbare, transparente und korrekte Rechnung zu verlangen

Fazit

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  • Grundsätzlich ist ein verbindliches Angebot oder ein „garantierter Kostenvoranschlag“ für den Kunden immer besser als ein unverbindlicher Kostenvoranschlag.
  • Bevor Sie ein Angebot annehmen, sollten Sie im Regelfall mehrere Angebote eingeholt haben. So erhalten Sie eine bessere Auswahl und einen Marktüberblick. Als Minimum gelten allgemein drei Angebote.
  • Die Erstellung eines Angebots oder eines Kostenvoranschlags sollte kostenfrei sein. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist eine Bezahlung des Angebots bzw. des Voranschlags angemessen.
  • Gerade bei einem Praxisumbau sollten die angefragten Handwerker die Praxis in Augenschein nehmen, bevor sie ein Angebot abgeben. Bei einem Pauschalangebot ohne vorherigen Lokaltermin sollten Kunden vorsichtig sein.
  • Angebote und Kostenvoranschläge sollten möglichst konkret und detailliert sein.
  • Beachten Sie die zeitliche Dauer des Angebots. Üblicherweise werden hier ein Monat bis drei Monate genannt.
  • Prüfen Sie Angebote und Kostenvoranschläge genau.
  • Prüfen Sie Rechnungen ebenfalls genau. Vergleichen Sie auch, ob die Rechnung noch mit dem Angebot übereinstimmt.